
Sie hat eine leuchtende Farbe und eine apfelähnliche Form, man bezeichnete sie bei ihrer Ankunft in Europa als Apfel aus dem Paradies. Daher kommt der Name „Paradeiser“. Er wird bis heute vor allem in der östlichen Hälfte Österreichs verwendet. Dort hören viele Paradeiser-Liebhaber den Begriff „Tomate“ gar nicht gern. In Westösterreich und Deutschland sagt man eher “Tomate”. Diese Bezeichnung kommt von den Azteken. Sie kultivierten Tomaten und nannten sie „Xitomatl“.
Trick der Tomate, um verzehrt zu werden
Die Samen für die nächste Generation an Tomatenpflanzen sind in den Tomaten. Daher werden sie als Früchte bezeichnet. Die rote Farbe soll Tiere anlocken, die die Samen verbreiten. Die Tiere erkennen die Tomate durch ihre leuchtende Farbe als eine Kostbarkeit, fressen sie und scheiden die Samen an anderer Stelle wieder aus. Wäre die Tomate schon rot, bevor die Samen ausgereift sind, würden diese unreif verbreitet werden und es könnte keine neue Pflanze heranwachsen. Wir Österreicher lassen uns von der roten Farbe sehr oft verführen und verzehren pro Jahr 28,9 Kilo Tomaten – mehr als ein halbes Kilo pro Woche. Damit ist die Tomate unser beliebtestes Gemüse.
Jede fünfte Tomate aus Österreich
Gerade jetzt im Hochsommer werden genug heimische Tomaten reif, dennoch kommen nur Frischtomaten zum Teil aus Österreich. Produkte wie Ketchup, Tomatenmark und Sugo bestehen fast ausschließlich aus Tomaten, die irgendwo anders auf der Welt gewachsen sind. Oft kommen sie aus Freilandanbau in China, wo sie kostengünstig geerntet und in Fässern nach Europa geschickt werden. Die Rezepturen von Tomatenprodukten wegen der kurzfristig großen Erntemengen in Österreich umzustellen, zahlt sich nicht aus.
Alles über den Tomatenanbau
Land schafft Leben stellt auf seiner Webseite dar, wie Tomatenanbau in Österreich funktioniert. Der Verein zeigt aus neutraler Sicht die sehr unterschiedlichen heimischen Anbauformen, vom kleinen Folientunnel bis zum mehrere Fußballfelder großen Glashaus, das ganz ohne Erde auskommt. Die wesentlichen Vor- und Nachteile der österreichischen Produktionssysteme werden aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht beleuchtet.